Heroldsberg | Sensation statt Mitgefühl

Sie müssen aktuell das Schlimmste durchmachen, was sich Eltern vorstellen können, nämlich um ihr Kind trauern. Doch statt die Familien der beiden Jugendlichen aus Heroldsberg, die von einer Nürnberger S-Bahn getötet wurden, in Ruhe zu lassen, müssen sie sich jetzt gegen die Bild-Zeitung wehren. Die hat unverpixelte Fotos der beiden 16-Jährigen veröffentlicht. Wahrscheinlich abfotografiert von der Heroldsberger Rathaustreppe, wo die Fotos zusammen mit Blumen und Kerzen aufgestellt sind. Die Angehörigen haben einen Medienanwalt beauftragt und Bild deswegen abgemahnt. Die Axel Springer SE hat auch schon eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abgegeben. Das heißt, sie hat die Schuld angenommen und wird die Fotos nicht mehr veröffentlichen. Außerdem musste aber der Heroldsberger Bürgermeister von seinem Hausrecht Gebrauch machen und noch mehrere TV-Teams verjagen.